Neudrucke deutscher Literaturwerke des XVI. und XVII. Jahrhunderts, Issues 189-192

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M. Niemeyer., 1902
 

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Popular passages

Page 107 - Von deinem stoltzen Sinn vnd harter grausamkeit, Jetzt muß ich vber dich, jetzt muß ich sehnlich klagen, Der ich glückselig war im Buhlen vor der Zeit. Wie hab ichs dann verdient, was hat dich so verkehret, 10 Was ists darmit ich dich so hoch vnd sehr verletzt? So wahr mein trawrig Hertz dein Huld vnd Gunst begehret, Hat keinen Fuß zu mir ein andere gesetzt.
Page 46 - ISt Liebe lauter nichts / wie daß sie mich entzündet? Ist sie dann gleichwol was / wem ist jhr thun bewust? Ist sie auch recht vnd gut / wie bringt sie böse Lust? Ist sie nicht gut / wie daß man Frcudt auß jhr empfindet? <»?> Lieb ich gar williglich / wie daß ich Schmertzcn trage? Muß ich es thun / was hilssts / daß ich solch trawren führ?
Page 22 - Krieg zugleich getragen hat: Der gantze Helicon ist bey dir eingezogen / Nach dem der hohe Geist von Gent hieher geflogen / Die Tauben / so zuvor dir Zeitung zugebracht / Hat Venus jetzt auch hier zu Bürgerin gemacht / Der Edle von der Does hat erstlich sie gelocket / Sein...
Page 3 - ... begäbet worden. Barthasius hat durch sein schönes vnd schweres Werck solch Lob eingelegt, als were er der vornemste Griechische oder lateinische Poet gewesen. Deß Edlen Herrn Sidney Arcadia macht die Engellender fast Stolz mit jhrer Sprach. Wie hoch der Niderländische Apollo, Daniel Heinsius gestiegen sey, kan ich mit meinen nidrigen Sinnen nit ergründen, vnd will hier in erwehnung seiner meine Feder zu ruck halten, daß ich sein werdes Lob vnd Ehre, die er durch seine vbernatürliche Geschickligkeit...
Page 141 - Eh' als wir folgen müssen Der Jahre Flucht. Wo du dich selber liebest, So liebe mich. Gib mir, daß, wann du gibest, Verlier auch ich.
Page 130 - Monden frag ich nicht, Dunckel ist der Sternen licht, Weil sich von mir weggewendt, Asteris, mein Firmament. Wann sich aber naht zu mir Dieser meiner Sonnen zier, Acht ich es das beste sein, Daß kein Stern noch Monde schein.
Page xlix - ... wollen, dessen hab ich vnderschiedliche Vrsachen. Erstlich, dardurch die Außländer zu vberweisen, wie gar vnrecht sie daran seyen, in dem sie jhnen einbilden, daß sie die Laiteren, durch welche sie vff die Parnassische spitze gestiegen, hernach gezogen, vnd jhnen also niemandt folgen könne, welche jhre meinung aber hierdurch zu nicht gemacht an sich selbst verschwindet.
Page 46 - Vesperzeit bald hin geneiget wirbt / bald her. Ich walle wie ein Schiff / daß in dem wilden Meer Von Wellen vmbgejagt nicht kan zu rande finden. Ich weiß nicht was ich will / ich will nicht was ich weiß / Im Sommer ist mir kalt / im Winter ist mir heiß.
Page 66 - Sie bat / ich wolt' jhr Kindt lassen bey mir einkehren / Vnd es die Teutsche Sprach / so gut ich's wiste / lehren: Ich gab jhr guten Trost / sie gab mir jhren Sohn: Sie hofft' au U* meinen fleiß / ich hofft auff Ire wen Lohn.
Page 55 - Thier muB zweyer Sonnen liecht Vertragen, die mir arg für meine Liebe lohnen, Ja die bey Tag vnd Nacht auch meiner nicht verschonen, Doch arger ist die Pein, wann mir der Glantz gebricht. Was wunder ist es dann, daB jhr mich sehet sterben Mehr als zehn tausentmal, eh' kaum hingeht ein Tag? Vnd jmmer widerumb belebt zur newen Plag? Ist sie mir allzunah, muB ich durch sie verderben : Ist sie denn gantz hinweg, so hab ich lauter Nacht, Doch wehl' ich mir den Todt, den mir die Hitze macht.

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