Historisch-politische Blätter für das katholische Deutschland, Volume 61Guido Görres, Georg Maria von Jochner, George Phillips Literarisch-artistischen anstalt, 1868 - History |
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Popular passages
Page 573 - Die edle Einfalt der Schrift muß sich in alltäglichen Assembleen von den sogenannten witzigen Köpfen mißhandeln und ins Lächerliche verzerren lassen; denn was ist so heilig und ernsthaft, das, wenn man es falsch verdreht, nicht belacht werden kann? - Ich kann hoffen, daß ich der...
Page 573 - Lächerliche verzerren lassen; denn was ist so heilig und ernsthaft, das, wenn man es falsch verdreht, nicht belacht werden kann? - Ich kann hoffen, daß ich der Religion und der wahren Moral keine gemeine Rache verschafft habe, wenn ich diese mutwillige Schriftverächter in der Person meiner schändlichsten Räuber dem Abscheu der Welt überliefere.
Page 573 - Schule zu halten, der Pöbel hört nie auf, Pöbel zu sein, und wenn Sonne und Mond sich wandeln und Himmel und Erde veralten wie ein Kleid. Vielleicht hätt...
Page 574 - Der Pöbel, worunter ich keineswegs die Gassenkehrer allein will verstanden wissen, der Pöbel wurzelt (unter uns gesagt) weit um und gibt zum Unglück - den Ton an. Zu kurzsichtig, mein Ganzes auszureichen, zu kleingeistisch, mein Großes zu begreifen, zu boshaft, mein Gutes wissen zu wollen, wird er, furcht...
Page 574 - Gutes wissen zu wollen, wird er, furcht ich, fast meine Absicht vereiteln, wird vielleicht eine Apologie des Lasters, das ich stürze, darin zu finden meinen und seine eigene Einfalt den armen Dichter entgelten lassen, dem man gemeiniglich alles, nur nicht Gerechtigkeit widerfahren läßt.
Page 778 - Liegt Ihnen Ihr Vaterland nicht näher?" fragte er darauf in einem herzlichen, liebevollen Tone. Ich höre die Worte noch heute, die Worte vom 5. September 1818. Noch auf, der Reise entschied ich mich für unsere vaterländischen Studien : deutsche Sprache, deutsche Litteratur- und Culturgeschichte, und bin ihnen bis diesen Augenblick treu geblieben.
Page 777 - Tag besuchte ich ihn. Ich fand ihn eben beschäftigt mit seiner Grammatik. Mehrere Bogen lagen bereits gedruckt vor. Ich sah und erstaunte, eine neue Welt gieng mir auf, ich wurde nachdenklich und schwankend in meinen Plänen.
Page 570 - Aber die schönen Gaben, die ich habe, habe ich bisher nicht so angewendet, als es mir meine Pflichten aufgelegt haben. Nun sehe ich mich von der Unzufriedenheit gedrückt, die ich verdiene, allein ich kann doch einigermaßen Entschuldigung finden; dann wann der Körper leidet, so leiden auch mit ihm die Kräfte der Seele, und der Wille wird durch Leibesschwachheiten öfters gehindert, in Erfüllung zu gehen.
Page 350 - Laß dich nicht das Böse überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.
Page 781 - Unser Stand ist ein Stand der Arbeit und wir können den Vorwurf gewisser Leute, als wären wir unnütze Glieder des Staats, nicht besser von uns ablehnen, als wenn wir uns nützlich beschäftigen; unsere gelehrten Arbeiten müssen uns rechtfertigen.