Kampf für den Glauben oder territoriale Machtausdehnung?: Die Gründe für das Eingreifen Gustavs II. Adolf, König von Schweden, in den Dreißigjährigen Krieg von der Landung in Peenemünde bis zum Heilbronner BundStudienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,3, Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg, Veranstaltung: Der Dreißigjährige Krieg, Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einleitung Gustav II. Adolf ist einer der am heftigsten diskutierten Persönlichkeiten der frühen Neueren Geschichte. Seine Redegewandtheit, die Verwendung propagandistischer Mittel zu seinem Gunsten, die fortschrittliche Heeresorganisation der königlichen Armee und seine Kriegsziele wurden von dem Zeitpunkt seines Todes 1632 in der Schlacht bei Lützen bis in die moderne historische Forschung hinein sowohl gefeiert als auch kritisiert. Seit seinem Tod wenden sich die Historiker vor allem den Gründen für das Eingreifen Schwedens in dem deutschen Krieg und Kriegszielen Gustavs II. Adolf zu. Richtungsweisende Theorien stellte dabei der schwedische Historiker Oredsson Ende des 20. Jahrhunderts auf, der die Forschung an diesem Gegenstand in drei Bereiche teilte und damit Erklärungsversuche ob der unterschiedlichen wissenschaftlichen Meinungen zur Persönlichkeit des bedeutendsten schwedischen Königs des 17. Jahrhunderts zu finden suchte. Laut Oredsson könne man zwischen drei grundsätzlichen historischen Auffassungen Gustav II. Adolf betreffend unterscheiden: 1. Die protestantisch – nordgermanische „Wahrheit“, 2. Die katholische „Wahrheit“ und 3. Die pazifistische „Wahrheit“. Oredsson bewies in seinem Werk, dass ein jeder Historiker nur schwerlich objektiv und gegenstandsadäquat forschen könne. Vor allem in Bezug auf die Frage, ob Gustav II. Adolf die Funktion der Religion und die Frömmigkeit der schwedischen Bevölkerung ausnutzte, um einen Eroberungskrieg zur Ausdehnung der eigenen Macht durchführen zu können, habe jeder Historiker bedingt durch entweder konfessionale Gebundenheit oder aber seiner Stellung zum Kriegsbegriff noch vor Beginn seiner Forschungen zum eigentlichen Thema seine zentrale Fragestellung beantwortet. Unterschiedliche Betrachtungsweisen der Ziele Gustavs II. Adolf führen laut Oredsson zu unterschiedlichen Ergebnissen und den erwähnten Friktionen in der wissenschaftlichen Darstellung des schwedischen Königs. Sowohl wissenschaftlich als auch politisch bedingte Auseinandersetzungen entstanden meist im Zuge von Feiern und dazugehörigen Reden im Rahmen des Erinnerns an den Geburts – oder Todestag Gustavs II. Adolf. Dabei wurde vor allem die Bedeutung des Eingreifens in den Dreißigjährigen Krieg für die schwedische, deutsche und für die Geschichte Europas hinterfragt. Konflikte in der Darstellung des schwedischen Königs wurden zumeist in Tageszeitungen und historischen Zeitschriften ausgetragen. |
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