Volksbücher Vom Sterbenden Rittertum

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H. Böhlaus nachf., 1928 - Chivalry - 300 pages
 

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Popular passages

Page 51 - Da in die Künigin recht besach, sie gedacht, nun hab ich doch schönern Jüngeling nye gesehen von Lybe vnd von Gestalt.« Und Merie, der Künigin Tochter, »stund vff gegen Hugen vnd bot im ir Handt vnd besach den iungen Man von vnden biß obnen vss vnd begund, in heymlich lieb zehaben vnd gedacht in ir selbs: Ach wer es Gottes Will, daz ich ein sollichen süberlichen Man zu eym Gemahel hett...
Page 29 - Metzlen oder kouffmanschatz zu triben hab ich keynen müt / oder ouch ochsen oder schwyn ab zu thün. Ich hab vil ein hübscher hantwerck gelernet. Ich kan ein Fürsten oder herren wol gewapnen / die glene ouch selber in der handt füren vnd mich dar mit behelffen. so hett ich gern ein yeglichen monat ein nüwes cleidt / vnd hielt gern vier wind ein hasen zu fahen / vnd ein par falcken zu beissen. vnd wer mir wol das ich dry pfyffer vnd luten schlaher hett / das hört ich lieber dann ein ochsen oder...
Page 26 - Ein rock mit böfen ermelen der ist verdorret vnd zü verschmahen. Noch mer ist der man zü hassen, der syn ere hat verlassen!" Als Wilhelm die red gesagt het, sie schwigen gemeinlich alle still. Do rüfft Wilhelm sinem vatter zü: „Vatter, du hast nit ein frum hertz, wie wol das du myn vatter bist! So mir der gott, der mich geschaffen hat, fehe ich eynich verretterey von dir, ich wolt dir din houbt biß vff die zene zerspalten!
Page 126 - Schwure nicht fast groß, vnd schwur neur also furwar oder so mir Got helff , lieber Freund, es ist nit also. Auch so er mitt dem Bal spilet oder ander Spil vnd Kurczweil treib, so waz er gleich als frolich, so er verloß, als er gewan. Thet man jm Vnrecht, so gab er das mit zweien oder dreyen Wortten zuuersteen, als im Vnrecht was beschehen vnd wolt nit mer kriegen, ee lies er seine Recht fallen.
Page 28 - Der selbe ritter gewann eyn schone iunckfrow lieb </> die was zu Pariß eins metzlers dochter eyns riehen mans als mocht in allem Franckrich sin. die ward im so gantz lieb als noch offt beschicht vnd nam sie zu der Ee. Von den zweyen ward Hug geboren als hie nach geschriben stot. Hug reyt also lang biß er kam gen pariß vnd fragt nach sins vetter Symontz huß der ein richer burger do selbs was. Do er dar für kam / do stund er von synem pferd ab. so bald er synen vettern gesach do zoch er synen...
Page 275 - Fflrst, geboren von dem Geschlecht Bourbon, mit nahmen Heymo von Dordone, der dem Konig viel trewer dienste gegen die Heyden geleistet. Diser war sehr reich von Lander, Casteelen vnd Stetten : Vn vber das war er ein strenger Mann vnd woll erfahren im Krieg vü andern...
Page 26 - ... zü Franckrich zü sin. Vnd so mir der gott, der mich geschaffen hat vnnd alle ding, ist yergen keiner hie vnder üch allen, der do spricht, das Ludowig nit künig solle sin, mit dem') will ich yetz kempffen! Wissen ir das nit, dz Ludwig ein rechter erb ist, künig zü sin zü Franckrich?
Page 31 - Do das hug ersach er entlieff in allen in sin herberg vnd saß vff sin pferdt vnd schied von synem lieben bülen. Die vmb iren lieben bülen heiß weynte / dan sie nit anders meynte er M mocht nit von innen kummen </) er müßte irent halben sterben.
Page 86 - Da erhüb sich vff dem Sale ein pfiffen vnd Trumpten, das nyemandt den andern gehören mocht. Do sach man die Fürsten vnd Herren manig schön Cleynot tragen vnd die Spilman herrlichen begaben. Do warent so vil Herren, geistlich vnd weltliche, das on Zal was, dann man hett in allem Franckrich vff ^b vnnd Güt gebotten allen Fürsten vnd Herren, das sie zü Hoff kummen solten.
Page 26 - Noch mer ist der man zü hassen, der syn ere hat verlassen!" Als Wilhelm die red gesagt het, sie schwigen gemeinlich alle still. Do rüfft Wilhelm sinem vatter zü: „Vatter, du hast nit ein frum hertz, wie wol das du myn vatter bist! So mir der gott, der mich geschaffen hat, sehe ich eynich verretterey von dir, ich wolt dir din houbt biß vff die zene zerspalten! Sag mir bald: Welchen wilt du halten? Soll man Ludwig von Franckrich oder Iornaias zü künig machen?

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