W. Shakspeare's dramatische Werke, Volumes 5-6

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Scheible, Rieger & Sattler, 1842
 

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Page 31 - Es gibt mehr Ding' im Himmel und auf Erden, als eure Schulweisheit sich träumt, Horatio.
Page 60 - Nur daß die Furcht vor etwas nach dem Tod Das unentdeckte Land, von des Bezirk Kein Wandrer wiederkehrt - den Willen irrt, Daß wir die Übel, die wir haben, lieber Ertragen, als zu unbekannten fliehn.
Page 62 - O welch ein edler Geist ist hier zerstört! Des Hofmanns Auge, des Gelehrten Zunge, des Kriegers Arm, des Staates Blum' und Hoffnung, der Sitte Spiegel und der Bildung Muster, das Merkziel der Betrachter: ganz, ganz hin!
Page 61 - Ich könnte mich, wird er später sagen - und erwägt er jetzt - solcher Dinge anklagen, daß es besser wäre, meine Mutter hätte mich nie geboren. Ich bin sehr stolz, rachsüchtig, ehrgeizig. Mir stehen mehr Vergehungen zu Gebot, als ich Gedanken habe, sie zu hegen, Einbildungskraft, ihnen Gestalt zu geben, oder Zeit, sie auszuführen.
Page 80 - Was thut er? Nichts, — er steckt das gezückte Schwert in die Scheide. Und warum? Er zweifelt. Und woran? Er ist im Beten. Jetzt will ich's thun — und so geht er gen Himmel: Und so bin ich gerächt? Es ist als ob Shakespeare ein ewiges Bild der Perversität selbst geben wollte. Hier der Mörder, der sich zum Beten anschickt, jedoch selbst sein Gebet für unsinnig hält, es vom Ewigen verworfen weiß — dort der nach göttlichem und menschlichem Rechte berufene Rächer, der...
Page 96 - Mut, von hoher Ehrbegier geschwellt, Die Stirn dem unsichtbaren Ausgang beut, Und gibt sein sterblich und verletzbar Teil Dem Glück, dem Tode, den Gefahren preis Für eine Nußschal'.
Page 101 - Laßt wohlbeleibte Männer um mich sein, Mit glatten Köpfen, und die nachts gut schlafen: Der Cassius dort hat einen hohlen Blick; Er denkt zu viel; die Leute sind gefährlich War er nur fetter!
Page 59 - s ist ein Ziel, Aufs innigste zu wünschen. Sterben - schlafen Schlafen! Vielleicht auch träumen! - Ja, da liegt's: Was in dem Schlaf für Träume kommen mögen, Wenn wir den Drang des Ird'schen abgeschüttelt, Das zwingt uns still zu stehn. Das ist die Rücksicht, Die Elend läßt zu hohen Jahren kommen. Denn wer ertrüg...
Page 36 - Er griff mich bei der Hand und hielt mich fest, Dann lehnt' er sich zurück, so lang sein Arm; Und mit der andern Hand so überm Auge, Betrachtet' er so prüfend mein Gesicht, Als wollt' er's zeichnen. Lange stand er so; Zuletzt ein wenig schüttelnd meine Hand, Und dreimal hin und her den Kopf so wägend, Holt' er solch einen bangen, tiefen Seufzer, Als sollt' er seinen ganzen Bau zertrümmern Und endigen sein Dasein.
Page 106 - Begib dich zu mir in solcher Eile, als du den Tod fliehen würdest. Ich habe dir Worte ins Ohr zu sagen, die dich stumm machen werden. Doch sind sie viel zu leicht für das Gewicht der Sache. Diese guten Leute werden dich hinbringen, wo ich bin.

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