Kritik als Genuss: über die Widersprüche der Brechtschen Theatertheorie und die Unfähigkeit der Literaturwissenschaft, sie zu kritisieren, Volume 1; Volume 1330

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P. Lang, 1992 - Drama - 199 pages
Die Geschichte der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Ästhetik Bertolt Brechts ist ein buntes Panoptikum von Deutungen und Mißverständnissen. Es verdankt sich dem Bemühen, den «Stückeschreiber» entweder mit den Idealen einer klassischen Tradition, den Normen des Sozialistischen Realismus oder der Idee einer Methode der Erkenntnisvermittlung zu versöhnen. So sind die Widersprüche, die die Wissenschaft bisher ermittelt - und kaschiert - hat, meist welche zwischen ihr und Brecht, nicht aber jene, die die Brechtsche Theatertheorie und Gesellschaftskritik selbst auszeichnen. Die Arbeit versucht aufzuzeigen, inwiefern Brechts Kritik des «aristotelischen» Theaters Wesen und Wirkung der klassischen Bühne verfehlt. Sie kritisiert die Brechtsche Theorie des «epischen» Theaters als konsequente Ausformung eines keineswegs auf Brecht beschränkten Idealismus: Die affirmative Stellung, die im Genuß der Kunst gegeben ist, soll als Mittel der Erzeugung kritischer Gedanken verwendet werden.

Contents

Einleitung
7
Teil
17
Die Interpretation der Dichtung gegen
28
Die Subsumtion Brechts unter
50
Die historische Tendenz zum Sozialismus
70
Die Transformation des Dichters
80
Teil
111
Brechts Kritik des Kapitalismus
144
Die Theorie des epischen Theaters
172
Anhang
195

About the author (1992)

Der Autor: Jan Kobel wurde 1960 in München geboren. Er studierte Germanistik, Politik- und Sprachwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und an der Universität Tübingen. Magister 1987, Promotion 1992 an der Universität Bremen.