FRANZ INNERHOFER: SCHÖNE TAGE: LITERATURSOZIOLOGISCHE ANALYSE IN HINBLICK AUF PIERRE BOURDIEUS HABITUSTHEORIE

Front Cover
GRIN Verlag, 2010 - Language Arts & Disciplines - 32 pages
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1, Karl-Franzens-Universität Graz (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Modul II: Literatursoziologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Franz Innerhofer (1944 - 2002) gilt mit seinem Erstlingsroman "Schöne Tage", mit dem er 1974 im Residenz Verlag in Salzburg debütierte, als der "österreichische Elendsrealist" der 70er-Jahre. Mit seiner autobiographischen Leidensgeschichte lag er im Trend der Zeit, der das Aushängeschild "Neue Subjektivität" trug, seine "Anti-Heimat-Prosa" wurde von Lesern und Rezensenten nicht zuletzt wegen ihres hohen Grades an Authentizität und des gesellschaftskritischen Charakters überaus hoch geschätzt. Wie auch Bourdieu schon in Flauberts "L'Education sentimental" 1999 die implizite und verborgene Anwendung eines Feldkonzepts entdeckte, soll diese Arbeit ein Versuch sein, Bourdieus Theorie und Habituskonzept in den sozialen Strukturen des literarischen Werkes Innerhofers wiederzufinden und mit ihrer Hilfe eine Verbindung aus "externer" und rein werkimmanenter Analyse herzustellen. Die Anwendbarkeit der Feld-Konzeption auf die Autobiografie ist zielführend, weil in dieser das Feld des Autors erkannt wird. Um diesen Text nun auf literatursoziologischer Basis untersuchen zu können, wird Pierre Bourdieus (1930 - 2002) Habituskonzept, die Grundlage seiner ethnosoziologischen Studien in Algerien, aufgegriffen und anhand der drei zentralen Kategorien Feld, Habitus und Kapital gezeigt, dass soziologisches Arbeiten mit diesem literarischen Text möglich ist. Die Geschichte Holls ist zeitlich und örtlich fixiert und erhebt nicht nur deshalb Anspruch auf Authentizität, sondern vor allem wegen der Übereinstimmung mit der Biografie des Autors. Zu Beginn wird das gesellschaftliche Milieu des Romans in mögliche Felder ausdifferenziert, anschließend im Hauptteil auf die beiden Kategorien "Habitus" und "Kapital" eingegangen, habituelle Muster der Akteure im D

Bibliographic information