Goethe und Plotin. - Leipzig, Weber 1925. VII,263 S.J. J. Weber, 1925 - 263 pages |
Common terms and phrases
ähnlich Anschauung Aristoteles Ästhetik Auge Ausdruck außen Begriff bewußt Bild Burdach Dämon Denken deutlich deutschen Dichter Dichtung Dinge eigenen Einfluß Einheit Elemente Enneade Entelechie Entwicklung erkennen Erkenntnis Erscheinung erst ewig Faust Ficino Ganzen Gedanken Geist geistigen Genuß Gestalt gewiß gleich gleichsam Goethe Goethe und Plotin Goethischen Gott Gottheit göttlichen griechischen Grund Harmonie heißt Herder höchsten höheren Hypostasen Idee inneren Form Jakob Böhme Kant konnte Körper Kraft Kunst künstlerischen Kunstwerk läßt Lavater Leben lebendig Leibniz Leipzig lichen Licht ließ Materie Menschen Monade Monismus Moritz Motiv muß Mystik mystischen Natur neuplatonischen Neuplatonismus notwendig Objekt organischen Pantheismus Paracelsus philosophischen Platonischen Platonismus Plotin Prinzip Problem Prometheus Schaffen schaffenden Spiegels Schauen Schiller schließlich Schönheit Seele Sehnsucht Shaftesbury Sinne sinnlich Spinoza Spinozismus Spiritualismus Stoa Symbol System Plotins Tätigkeit Teile Tiefe Transzendenz Unendliche unserer Urfaust Urgeist Urpflanze Urphänomen Vernunft Verse verstanden viel völlig vollkommen Vorstellung weiß Welt Weltseele Werke Wesen wieder wohl Wort zugleich Zusammenhang
Popular passages
Page 91 - Und was der ganzen Menschheit zugeteilt ist, Will ich in meinem innern Selbst genießen, Mit meinem Geist das Höchst' und Tiefste greifen, Ihr Wohl und Weh auf meinen Busen häufen, Und so mein eigen Selbst zu ihrem Selbst erweitern Und, wie sie selbst, am End auch ich zerscheitern ! MEPHISTOPHELES.
Page 189 - Wie an dem Tag, der dich der Welt verliehen, Die Sonne stand zum Gruße der Planeten, Bist alsobald und fort und fort gediehen Nach dem Gesetz, wonach du angetreten. So mußt du sein, dir kannst du nicht entfliehen, So sagten schon Sibyllen, so Propheten ; Und keine Zeit und keine Macht zerstückelt Geprägte Form, die lebend sich entwickelt.
Page 93 - Das Wahre, mit dem Göttlichen identisch, läßt sich niemals von uns direkt erkennen, wir schauen es nur im Abglanz, im Beispiel, Symbol, in einzelnen und verwandten Erscheinungen; wir werden es gewahr als unbegreifliches Leben und können dem Wunsch nicht entsagen, es dennoch zu begreifen.
Page 83 - Der Mensch kennt nur sich selbst, insofern er die Welt kennt, die er nur in sich und sich nur in ihr gewahr wird. Jeder neue Gegenstand, wohl beschaut, schließt ein neues Organ in uns auf.
Page 189 - Das Gewebe dieser Welt ist aus Notwendigkeit und Zufall gebildet; die Vernunft des Menschen stellt sich zwischen beide, und weiß sie zu beherrschen; sie behandelt das Notwendige als den Grund ihres Daseins ; das Zufällige weiß sie zu lenken, zu leiten und zu nutzen, und nur, indem sie fest und unerschütterlich steht, verdient der Mensch ein Gott der Erde genannt zu werden.
Page 128 - Jede Form, auch die gefühlteste, hat etwas Unwahres, allein sie ist ein für allemal das Glas, wodurch wir die heiligen Strahlen der verbreiteten Natur an das Herz der Menschen zum Feuerblick sammeln.
Page 117 - Das heißt, wie ich kaum zu sagen brauche, es sind eminente Fälle, die, in einer charakteristischen Mannigfaltigkeit, als Repräsentanten von vielen andern dastehen, eine gewisse Totalität in sich schließen, eine gewisse Reihe fordern, Ähnliches und Fremdes in meinem Geiste aufregen und so von außen wie von innen an eine gewisse Einheit und Allheit Anspruch machen.
Page 184 - Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust, Die eine will sich von der andern trennen; Die eine hält in derber Liebeslust Sich an die Welt mit klammernden Organen; Die andre hebt gewaltsam sich vom Dust Zu den Gefilden hoher Ahnen.
Page 178 - Wir Menschen sind auf Ausdehnung und Bewegung angewiesen; diese beiden allgemeinen Formen sind es, in welchen sich alle übrigen Formen, besonders die sinnlichen, offenbaren. Eine geistige Form wird aber keineswegs verkürzt, wenn sie in der Erscheinung hervortritt, vorausgesetzt daß ihr Hervortreten eine wahre Zeugung, eine wahre Fortpflanzung sei. Das Gezeugte ist nicht geringer als das Zeugende, ja es ist der Vorteil lebendiger Zeugung, daß das Gezeugte vortrefflicher sein kann als das Zeugende.
Page 89 - Ich, Ebenbild der Gottheit, das sich schon Ganz nah gedünkt dem Spiegel ew'ger Wahrheit, Sein selbst genoß in Himmelsglanz und Klarheit, Und abgestreift den Erdensohn; Ich, mehr als Cherub, dessen freie Kraft Schon durch die Adern der Natur zu fließen Und, schaffend, Götterleben zu genießen Sich ahnungsvoll vermaß, wie muß ich's büßen! Ein Donnerwort hat mich hinweggerafft. Nicht darf ich dir zu gleichen mich vermessen! Hab' ich die Kraft dich anzuziehn besessen, So hatt' ich dich zu halten...