Orson Welles' "The Magnificent Ambersons" - Eine Filmanalyse

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GRIN Verlag, Jun 9, 2010 - Performing Arts - 131 pages
Magisterarbeit aus dem Jahr 1995 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Theaterwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Orson Welles' Film "The Magnificent Ambersons" steht zu Recht im Ruf, ein 'verstümmeltes Meisterwerk' zu sein, weswegen er meist in einem Atemzug genannt wird mit anderen großen Filmwerken, die nicht als Originalfassung die Leinwand erreichten, beispielsweise Erich von Stroheims "Greed" (1923), der um mehr als die Hälfte seiner ursprünglichen Länge gekürzt wurde. 'Verstümmelt' heißt jedoch nicht zwangsläufig 'zerstört', und tatsächlich weist "Ambersons", der um rund 45 Minuten zusammengeschnitten wurde, eine verblüffend homogene Struktur auf. Noch immer haben wir es mit einem poetischen, glänzend erzählten Film zu tun, mit einer brillanten Photographie und hervorragenden Darstellern - das versucht die vorliegende Arbeit zu beweisen. Der Blick fällt dabei auf die narrative Struktur, die Konzeption der Figuren, die visuelle und auditive Strategie, sowie die weltanschaulichen Implikationen, die der Film anbietet. Dies ist jedoch eine Vorgehensweise ohne 'Scheuklappen', im Sinne einer methodischen Multifunktionalität. Von Interesse wird immer auch die Persönlichkeit Orson Welles' sein - seine "Auteur"-Qualitäten, biographische Bezüge, auch sein Umgang mit der literarischen Vorlage. Der produktionsgeschichtliche Hintergrund darf im Falle von "Ambersons" natürlich nicht 'unterbelichtet' bleiben. Im Vordergrund steht aber der Ist-Zustand von "The Magnificent Ambersons" - einem Film, der, wie "Citizen Kane", in der Wahl der Stilmittel seiner Zeit weit voraus war und der seinem filmgeschichtlichen Schicksal eine bemerkenswerte Kraft abtrotzt.

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