Grundzüge der Psychologie: Dictate aus den Vorlesungen

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S. Hirzel, 1882 - Psychology - 100 pages
 

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Popular passages

Page 75 - schöpferischen Phantasie (sofern sie Formen hervorbringt) oder des "göttlichen Gemüths' (sofern der Werth dieser Productionen zugleich Gegenstand des göttlichen Selbstgenusses ist) brauchen kann.
Page 90 - Religion beginnt uns eigentlich erst mit diesem theoretisch nicht beweisbaren, dennoch aber von uns anerkannten Gefühle einer Verpflichtung oder einer Gebundenheit durch denselben unendlichen Inhalt, dessen Wahrheit wir theoretisch nicht beweisen können.
Page 11 - Bezeichnete ausser aller Beziehung zu einem Geiste denkt, der daran Freude haben könnte. Nehmen wir an, in der ganzen Welt gäbe es gar Niemanden, der überhaupt Lust oder Unlust über irgend Etwas empfinden könnte, so...
Page 19 - unterscheiden sich eigentümlich von den Empfindungen. Die Vorstellung des hellsten Glanzes leuchtet nicht, die des stärksten Schalles klingt nicht, die der gröfsten Qual tut nicht weh [»»], bei alledem aber stellt die Vorstellung ganz genau den Glanz, den Klang oder den Schmerz vor, den sie nicht wirklich reproduziert". 4 1 (Jahrgang 1888, S. 326) S. 113. 1 Untersuchung über den menschlichen Verstand. II. 3 „Grundzüge der Psychologie
Page 38 - Gegensatz zu einem ausser ihm seienden Nichtich, sondern weil es an sich schon seiner Realität in sich selbst inne ist, stellt es sich auch in Gegensatz zum Nichtich. Der Gedanke der Persönlichkeit Gottes erfordert also nicht die Annahme eines Realen ausser ihm, durch das er beschränkt wäre, sondern nur die Erzeugung einer Vorstellungswelt in ihm, zu welcher er als zu seinen Zuständen sich im Gegensatz befindet...
Page 57 - Welt der Sachen nur ein System von Erscheinungen, welches Gott einem Geisterreiche als Veranlassung seines Handelns und als Gegenstand seiner Wahrnehmung sichtbar werden läßt...
Page 5 - Untersuchungen wird hiernach die sein, zunächst zu ermitteln, wie viel in der That die Vernunft allein uns über die übersinnliche Welt sagen kann. Dann: wie weit ein geoffenbarter religiöser Inhalt mit diesen Grundlagen vereinigt werden kann.
Page 35 - Ihr Grundgedanke besteht darin, daß alle räumlichen Verschiedenheiten und Beziehungen zwischen den Eindrücken auf der Netzhaut ersetzt werden müssen durch entsprechende unräumliche und bloß intensive Verhältnisse zwischen den in der Seele raumlos zusammenseienden Eindrücken, und daß hieraus rückwärts nicht eine neue wirkliche Auseinanderbreitung, sondern nur die Vorstellung einer solchen in uns entstehen muß
Page 27 - Reize anzusehen, die auf die ganze eigentümliche und einheitliche Natur eines vorstellenden Subjectes einwirken und in diesem als Reaction die Thätigkeit rege machen, durch welche die neuen Vorstellungen, z. B. der Aehnlichkeit, der Gleichheit, des Gegensatzes usw entstehen'.
Page 13 - Ereignisse, denen ein eigener Wert und Unwert insofern zukommt, als sie zwar überhaupt bloß in unserem Gefühl beide erlangen, dann aber unabhängig von unserer Willkür, so daß auf einige ein unmittelbares, nicht abzuänderndes Urteil des Wohlgefallens oder der Billigung, auf andere eins des Mißfallens oder der Mißbilligung fällt, und daß endlich auch nach einem gleich unmittelbaren Anspruch unseres Gefühls bestimmte Gradunterschiede dieser Werte feststehen«3).

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