Die Weberlyrik des 19. Jahrhunderts anhand ausgewählter Dichtung

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GRIN Verlag, 2007 - Language Arts & Disciplines - 60 pages
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 1, Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig (Seminar für deutsche Sprache und Literatur), Veranstaltung: Proseminar: Lyrik des Vormärz, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Weberaufstand in Peterswaldau und Langenbielau im Juni 1844 regte im 19. Jahrhundert nicht nur die Publizistik und die bildende Kunst an, auch in der Literatur trat er eine regelrechte Lawine der Weberlyrik los. Aus dieser Menge literarischer Erzeugnisse, die sich mit der Weberproblematik befassen und durch den Weberaufstand angeregt wurden, habe ich das "Lied einer schlesischen Weberin" von Louise Aston, das anonym erschienene "Das Blutgericht" und Heinrich Heines "Die schlesischen Weber" ausgewählt. Die Begründung meiner Auswahl findet sich in den einleitenden Worten, die der Interpretation der einzelnen Gedichte vorangehen. Zunächst wird der historische Hintergrund geklärt, da die Weberlyrik des 19. Jahrhunderts überwiegend eine Reaktion auf die damalige Situation und den Aufstand darstellte. Es ist also für das Verständnis der Webergedichte im allgemeinen und auch in bezug auf meine Auswahl unabdingbar sich mit dem historischen Kontext intensiver auseinanderzusetzen, weshalb ich die Interpretationen einem historischen Teil folgen lasse. Dieser historische Abschnitt beschäftigt sich nicht nur mit den allgemein geschichtlichen Hintergründen, sondern arbeitet auch einen kleinen Teil Literaturgeschichte in bezug auf Weberlyrik auf.
 

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Page 20 - Hier im Ort ist das Gericht, Viel schlimmer als die Femen, Wo man nicht mehr ein Urteil spricht, Das Leben schnell zu nehmen. Hier wird der Mensch langsam gequält, Hier ist die Folterkammer, Hier werden Seufzer viel gezählt Als Zeugen von dem Jammer.
Page 20 - Ihr seid die Quelle aller Not, Die hier den Armen drücket; Ihr seid's, die ihr das trockne Brot Noch von dem Munde rücket. Was kümmert's euch, ob arme Leut' Kartoffeln kauen müssen, Wenn ihr nur könnt zu jeder Zeit Den besten Braten essen?
Page 19 - So hab' ich oft gesessen Bis in die tiefe Nacht, Geträumt mit offnen Augen, Weiß nicht, was ich gedacht; Doch immer heißer fielen Die Thränen auf die Hand' Gedacht mag ich wohl haben: Hat's Elend gar kein End? Gestorben ist mein Vater, Vor Kurzem war's ein Jahr Wie sanft und selig schlief er Auf seiner Todtenbahr' ! Der Liebste nahm die Büchse, Zu helfen in der Noth; Nicht wieder ist er kommen, Der Förster schoß ihn todt. Es sagen oft die Leute: "Du bist so jung und schön, Und doch so bleich...
Page 20 - Zwanziger die Henker sind, Die Diener, ihre Schergen, Davon ein jeder tapfer schind't, Anstatt was zu verbergen. Ihr Schurken all, ihr Satansbrut! Ihr höllischen Kujone! Ihr freßt der Armen Hab und Gut, Und Fluch wird euch zum Lohne!

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