Zu Gast bei Freunden? Eine Bestandsaufnahme der Fremdenfeindlichkeit von Fußballfans: Am Beispiel der Bundesligavereine SG Eintracht Frankfurt, 1. FSV Mainz 05 und dem 1. FC Kaiserslautern

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GRIN Verlag, Nov 25, 2010 - Social Science - 132 pages
Magisterarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Sozialwissenschaften allgemein, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Sprache: Deutsch, Abstract: Der zu Anfang etwas belächelte Slogan „Die Welt zu Gast bei Freunden“ bewahrheitete sich während der FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft (kurz im folgenden WM genannt) im Jahr 2006 in Deutschland eindrucksvoll. Der damalige UN-Generalsekretär Kofi Annan sprach von der „besten WM aller Zeiten“ und während der gesamten Dauer von vier Wochen konnte von gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Fans verschiedener Mannschaften oder Übergriffen durch Hooligans nur vereinzelt berichtet werden. Eine solch friedliche WM war dabei nicht unbedingt zu erwarten gewesen. So waren z.B. die Bilder des verletzten, und am Boden liegenden französischen Polizisten, Daniel Nivel bei der WM in Frankreich im Jahr 1998 noch nicht verblasst. Deutsche Hooligans hatten Nivel in Lens im Juni 1998 lebensgefährliche Verletzungen zugefügt, als sie versuchten eine Straße zu passieren, die von ihm und einem Kollegen abgesperrt wurde (Blaschke 2007: 9). Ebenso gab es kaum zwei Jahre später, am Rande des EM-Vorrundenspiels zwischen England und Deutschland in Charleroi (Belgien), erneut einen Zwischenfall mit gewaltbereiten deutschen Fans und der Polizei. Schließlich, im März 2005 im Rahmen eines Testspiels zwischen Deutschland und Slowenien im Slowenischen Celje, waren es erneut gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen deutschen Fußballfans und der Polizei, die kein gutes Licht auf die deutsche Fußballanhängerschaft warfen. Aber nicht nur in Deutschland gab bzw. gibt es ein Problem mit gewaltbereiten Fans. Gewaltdelikte sind beispielsweise in der italienischen Liga an der Tagesordnung. Immer wieder kommt es am Rande von Ligaspielen zu Ausschreitungen und schon mehrmals mussten diverse Vereine ihre Heimspiele unter Ausschluss von Zuschauern absolvieren, da es immer wieder zu Eskalationen kam. Im März 2004, beim Spiel des AS Rom gegen den Stadtrivalen Lazio Rom, war die Stimmung durch aufgeheizte, rivalisierende Ultra-Gruppen so groß, dass sogar Spieler durch Fans, die auf das Spielfeld gelaufen waren, bedroht wurden. Der damalige Kapitän des AS Rom, Francesco Totti, forderte den Spielabbruch mit den Worten: „Wenn wir weiter spielen, bringen die uns um“ (Blaschke 2007: 177).
 

Contents

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II
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III
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IV
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VII
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