Kategorisierung literarischer Texte: Ein Ansatz erarbeitet aufgrund der analogistischen Struktur von "Skola dlja durakov" von Sasa SokolovMagisterarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 1,3, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Slavisches Seminar ), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit beschäftigt sich vor allem mit der Kategorisierung literarischer Texte. Allerdings verfolgt sie den etwas ungewöhnlichen Ansatz, dass sie allgemeine poetologische und literaturtheoretische Ansätze vor allem aus den Strukturen eines einzelnen literarischen Textes herleitet und diese versucht durch das Heranziehen weiterer literarischer und literaturtheoretischer Texte zu unterstützen. Bei diesem zentralen literarischen Text handelt es sich um Saša Sokolovs “Škola dlja durakov”. Möglich wird diese radikal induktive Vorgehensweise aufgrund des besonderen Aufbaus von “Škola dlja durakov”. Ich bezeichne die Struktur dieses Textes als “analogistisch”. Das bedeutet, dass sowohl in der Form als auch im Inhalt des Textes analogisierende Merkmale die differenzierenden Merkmale bei weitem übersteigen, was zu ganz bestimmten formalen Effekten und semantischen Implikationen führt. Eine wesentliche Wirkung der analogistischen Struktur von “Škola dlja durakov” ist, dass absolut jeder semantische oder formale Komplex sich mit allen anderen semantischen oder formalen Einheiten des Textes in einer Beziehung gegenseitiger Teilhabe und gegenseitigen Einflusses befindet. Dadurch kommt es in “Škola dlja durakov” zu einer ständigen Zirkulation von Form und Sinn. Diese Bewegung erfasst auch die Kategorisierung des Textes. Im Rahmen von Sokolovs Text wird dadurch deutlich, dass Textkategorien, so wie alle anderen Kategorien, sich zueinander nicht in einem Verhältnis völliger Diskretion, sonder in einem Verhältnis gegenseitiger Abstufung befinden. Dieses Verhältnis tritt um so deutlicher zutage, je weniger differenziert die formalen und inhaltlichen Aspekte sind, durch die ein bestimmtes Kategorisierungssystem indiziert wird. Da es ein programmatisches Ziel von “Škola dlja durakov” ist, die Grenzen aller Kategorien, darunter auch von Textkategorien, als ambivalent und fließend darzustellen, wird hier besonders deutlich, dass die diskrete Kategorisierung von Erscheinungen eine Konvention darstellt. |
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