Die Bedeutung des Barbie-Prozesses für die französische Vergangenheitsbewältigung

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P. Lang, 2000 - History - 301 pages
Die Kollaboration wird von vielen Franzosen auch heute noch als eine der schwärzesten Episoden der französischen Geschichte angesehen. Im Interesse der nationalen Einheit wurde dieser Zeitabschnitt im Nachkriegs-Frankreich zugunsten der Legende einer ganzen Nation im Widerstand totgeschwiegen. Erst der Prozeß gegen den ehemaligen «Gestapo-Chef» von Lyon, Klaus Barbie, zwang die französische Öffentlichkeit, sich selbstkritischer mit diesem Abschnitt ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen. Das Buch untersucht, inwieweit dabei vom Beginn einer erfolgreichen Vergangenheitsbewältigung gesprochen werden kann. Aktuelle Ereignisse wie die Prozesse gegen Maurice Papon und Paul Touvier sowie die Entschuldigung des Staatspräsidenten Jacques Chirac und der französischen Bischöfe bei der jüdischen Bevölkerung zeigen, daß Frankreich mit diesem Geschichtsabschnitt endgültig ins Reine kommen möchte.

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Contents

Einleitung
9
Phasen der französischen Vergangenheitsbewältigung
43
Der Fall Klaus Barbie ein Meilenstein für die vierte Phase der französischen
97
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About the author (2000)

Die Autorin: Karin Urselmann studierte Neuere und Neueste Geschichte sowie Romanistik an den Universitäten Augsburg und Madrid sowie am Institut Catholique de Paris. Nach Praktika bei den Vereinten Nationen in New York und im Staatsarchiv des Kantons Zürich ist sie heute wissenschaftliche Volontärin am Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn.

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