Römische Studien: 1806. -XVI, 416 S., [2] Bl. Taf

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Gessner, 1806 - Art - 416 pages
 

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Page ix - Die Künste selbst, so wie ihre Arten, sind unter einander verwandt, sie haben eine gewisse Neigung, sich zu vereinigen, ja sich in einander zu verlieren; aber eben darin besteht die Pflicht, das Verdienst, die Würde des echten Künstlers, daß er das Kunstfach in welchem er arbeitet, von andern abzusondern, jede Kunst und Kunstart auf sich selbst zu stellen und sie auf 's möglichste zu isoliren wisse.
Page viii - So sehen wir denn auch" — fährt er fort — „als Früchte dieser herrlichen Lehre die seltsamsten Bastarde in der Kunst zum Vorschein kommen. Die Poesie tändelt mit Farben und Klängen; ihre Anschauungen zerfließen klangreich, aber formlos, in Duft und Nebel; dramatische Personen, statt zu...
Page 178 - Metzler 1998, 8.702-706. kein Künstler, wenn er nicht ein gar gedankenloser Handwerker ist, kann vermeiden, sich aus den Maximen seines Verfahrens und Urtheilens eine Art eigener, individueller Theorie zu bilden, welche die Frucht des Gesichtspunktes ist...
Page 6 - ... etwas Wahres und Gutes enthalten, so ist dies grossentheils die Frucht der vielen lehrreichen Stunden, die ich in Ihrer Kunstwerkstätte, unter Ihren Arbeiten, Studien und Entwürfen, in Betrachtung und Gespräch zugebracht habe. Die Werkstätten der Künstler sind für den forschenden Kunstsinn eine lebendige Schule des Unterrichts und der Bildung, wo der Künstler selbst der beste Kommentar zu seinen Werken ist; und wo man Aufschlüsse und Einsichten erlangt, die man sonst nicht so leicht entwickeln...
Page 95 - Übrigens je bedeutender der Maler den Inhalt seiner Staffirung wählt, je poetischer er ihn behandelt, desto mehr Interesse erhält seine Landschaft, desto höher ist der Kunstgenus den sie gewährt.
Page 8 - Nein, mein Freund, dort und nicht hier, ist das Klima der Kunst! Deutschland bringt große Künstler hervor, aber es hat keine gedeihliche Heimat für sie. In Italien lebe und strebe und schaffe der deutsche Künstler»1.
Page 36 - Scene de* wirklichen Lebens darstellen. Dieselbe Landschaft, welche, mit einer, dichterisch behandelten Staffirung aus der wirklichen Welt, einen naiven Karakter zeigt, wird einen sentimentalen Karakter annehmen, wenn sie, durch eine Staffirung aus der Idillenwelt oder einer schöneren Vorzeit belebt, mit dem Gefühle unserer wirklichen Beschränktheit zugleich eine Sehnsucht nach dem Ideale erregt.
Page 12 - Endet, gilt auch in diesem Zweige der Kunst. Eine Landschaft, ein Seestük, ist entweder treu der Wirklichkeit nachgebildet, oder dichterisch erfunden Im ersten Falle ist die Darstellung Prospekt, Aussicht auf eine wirklich vorhandene Gegend; im lezten ist sie Bild einer idealischen Naturscene der Land - oder Wasserwelt. Dem zufolge theilt sich diese Kunst in Darstellung idealischer Naturscenen und Prosp ektmalerei.
Page 45 - Inhalt aus der Dichterwelt erheben, weil jene Gegenden nie eine dichterische Vorzeit gehabt haben, und weil die platte, ' ungeschmakte, blos auf das fisische Bedürfnis beschränkte, Wirklichkeit allem Poetischen widerstreitet, wenn es nicht etwa aus der Situazion der Natur in der dargestellten Scene selbst geschöpft ist.

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