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PETER VISCHER

DER JÜNGERE.

EIN BEITRAG

ZUR

GESCHICHTE DER ERZGIESSERFAMILIE VISCHER

VON

DR. PHIL. GEORG SEEGER.

MIT 27 ABBILDUNGEN.

LEIPZIG

VERLAG VON E. A. SEEMANN.

1897.

Ub/48/311

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MEINEN LIEBEN ELTERN

HANS UND BABETTE SEEGER

DANKBARST

GEWIDMET.

Vorrede.

Wenn der Verfasser nachstehende Arbeit veröffentlicht, so thut er dies nicht ohne ein banges Gefühl des Zagens. Mehr als in einem der früheren nimmt in unserem Jahrhundert die Zahl der Schriften überhand, in denen das Bestreben sich äufsert, wahrhaft grofse Staatsmänner, Gelehrte, Dichter und Künstler auf das Niveau der Alltagsmenschen herabzusetzen. Mit solcher Verkleinerungssucht hat dieses Buch nichts zu thun; es will keineswegs das Ansehen des älteren Peter Vischer schmälern, nur um den gleichnamigen Sohn zu erheben; es will nichts als die Wirklichkeit bieten. Bei Beginn seiner Vischeruntersuchungen schwebte dem Autor nur des Altmeisters Bild vor Augen, und erst im Laufe jahrelanger Studien, im Kampfe mit der Überlieferung und den unumstösslichen Resultaten genauester Forschung änderte sich dies Bild; an seine Stelle trat dasjenige Peter Vischers des Jüngeren. Was in des Verfassers Seele angesichts des Sebaldusgrabes erwachte, was er während einer Reihe von Jahren gefunden, übergibt er nun nach reiflicher Prüfung der Öffentlichkeit. Ein Neuling freilich auf dem Gebiete kunsthistorischer Forschung, aber beseelt von dem heissen Drange, über Leben und Wirken der grofsen Nürnberger Erzgiefserfamilie Klarheit zu erringen, glaubt er das, was er gefunden, einem gröfseren Kreise nicht vorenthalten zu dürfen. Wohl hatte er für die Geschichte der Vischer bedeutende Forscher als Vorgänger, und dankbar erkennt er die Verdienste dieser Männer an, welche es ihm ermöglichten, auf ihren Werken weiterzubauen; aber in vielen Fällen stand er allein, sah gar oft, dafs seine Ansicht mit derjenigen jener grofsen Vischerhistoriker fast nicht übereinstimmte, und musste im festen Vertrauen auf die Redlichkeit seiner Bemühungen den selbstgebahnten Weg weiter wandern. Wenn er dabei irrte, wenn er in seinem Bestreben, die Wirklichkeit richtig darzustellen, sich täuschte, so bittet er um verzeihende Nachsicht. Anders beobachtet ein Meister, anders ein Anfänger; aber auch jener musste einmal den Anfang wagen. Für jede Aufklärung, jede Richtigstellung wird der Verfasser sich dankbar zeigen.

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