“Die” Schweiz in ihren Ritterburgen und Bergschlössern, Volume 3

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Gustav Schwab
Johann Felix Jacob Dalp, 1839 - Knights and knighthood
 

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Popular passages

Page 126 - Unerschrocken trat er mitten in das Schlangenheer, das ihn nicht berühren durfte, aber hoch sich bäumend ihn umzingelte und geifernd anzischte. Der Himmel verfinsterte sich, ein fürchterliches Gewitter nahte heran. Es donnerte ohne Unterlaß; die Erde dröhnte; es sielen Schloffen nußgroß, und mit Menschenhaar vermengt; jeden Augenblick droheten die Wolken zu bersten.
Page 126 - Sennen sahen von ferne mit Grausen und Entsetzen zu. Ruhig und ernst verrichtete der Mann Gottes seine Gebete, besprengte die giftigen Schlangen mit Weihwasser, beschwor sie, streckte gebietend seine Hand aus und verbannte sie sammt und sonders in den tiefen Grund des nahen Sees. Vor Grimm spieen die Schlangen Gift und Feuer aus. Kaum hatte Hugo die letzten entscheidenden Beschwörungsworte gesprochen, so klumpten sich die Schlangen kugelrund zusammen, und rollten mit fürchterlichem Getöse die...
Page 485 - Jagd, und Diener gnug, und Alles schreitet. Nun links — die Iagd begonnen; Ein grün und sonnig Bild: Im Walde Hund und Wild; Doch tief im Busch und aus dem Licht der Sonnen Ein Ritter bei der Maid in Liebeswonnen. Ietzt — vor dem Grafen stehet Der Buhle, herzenswund; Alles bekennt sein Mund. Der Graf, vom gelben Mähnenhaar umwehet, Kehrt ab das Haupt und hört nicht was er flehet. Dann — vor der Klosterpforte Am moosigen Gebäu Ein Mägdlein, nicht in Reu...
Page 486 - ... vor dem Grafen Der Abt, im här'nen Kleid; Er klagt der Tochter Leid ; Sein Blick beschwöret, nicht zu hart zu strafen. Im Vaterauge geht der Zorn schon schlafen. Und nun — der Graf in Handen Hält dort ein Pergament, Die farb'ge Letter brennt. Das Töchterlein, schamroth, hat eingestanden. Ein Leh'n empfängt es an der Statt von Banden. Zuletzt — die Burg erbauet; Mit frischem Ziegelstein Gedeckt, wie lädt sie ein! Und durch das Thor ein lächelnd Paar, getrauet, Zieht ein der Ritter mit...
Page 93 - Ich wil gerne sin gevangen | des twinget mich ir munt ir wangen ir schön ir gute ir wiplich zucht. und ir frowelich geberde. got der was in hohem werde.
Page 94 - Wol mich hüt und iemer me ich sach ein wip der ir muul von röte bran sam ein für in zunder. ir wol trütelechter minneklicher lip. het mich in den kumber bracht, von der minne ein wunder.
Page 494 - Nagen, den ein Lamm und ein Löwe zogen, fuhren sie gen Himmel. Ob diesem Gesichte erstaunten der Graf und die Jäger allzumal. Er ließ zur Stunde die Gegend vom Gesträuche säubern, daß sie aus einem wüsten ein schönes Thal ward , und legte den Grund zu dem Benediktiner-Kloster Schönthal. Nach verschiedenen Schicksalen wurde dieses Bergklo^er zur Zeit der Reformation aufgehoben.
Page 125 - Zieger :c. :c., und wanden sich um die Hälse der heulenden Kühe, welche dann blutigrothe Milch gaben. Am Ende kamen die Sennen nur mit Furcht und Schrecken nach...
Page 160 - Ein Erdmännchen pflegte das Vieh eines Bauern des Morgens so früh, daß Alles fertig war, wenn der Bauer in den Stall kam. Um seinen Wohlthäter kennen zu leinen, lauerte ihm einst der Bauer auf, und da er das Erdmännchen in ein sehr zerlumptes Kleid gehüllt sah, legte er ihm zum Zeichen seiner Dankbarkeit ein anderes Kleid hin. Allein nun kam das Männchen nicht wieder; es fühlte...
Page 160 - Wohlthäter kennen zu leinen, lauerte ihm einst der Bauer auf, und da er das Erdmännchen in ein sehr zerlumptes Kleid gehüllt sah, legte er ihm zum Zeichen seiner Dankbarkeit ein anderes Kleid hin. Allein nun kam das Männchen nicht wieder; es fühlte sick beleidigt, daß der Bauer des zerlumpten Wohlthäters sich schäme.

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