Barfüssele

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Cotta, 1856 - German language - 255 pages
 

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Popular passages

Page 148 - Flog ich zu dir; Weil's aber nicht kann sein, Bleib ich allhier. Bin ich gleich weit von dir, Bin ich doch im Schlaf bei dir Und red mit dir Wenn ich erwachen tu, Bin ich allein. Es vergeht keine Stund...
Page 204 - Nachtigall, ich hör' dich singen; Das Herz im Leib möcht' mir zerspringen: Komm nur bald und sag mir wohl, Wie ich mich verhalten soll!
Page 244 - Nicht die Sittlichkeit regiert die Welt, sondern eine verhärtete Form derselben: die Sitte. Wie die Welt nun einmal geworden ist, verzeiht sie eher eine Verletzung der Sittlichkeit als eine Verletzung der Sitte.
Page 50 - Wie die Lerchen in der Luft singen und jubeln und Nichts davon wollen : wo ist die Grenze des Ackers von Diesem und Jenem? ja wie sie sich hinwegschwingen über die Grenzpfähle ganzer Länder, so wußte die Seele des Kindes Nichts mehr von den Schranken, die das beengte Leben der Wirklichkeit setzt. Das Gewohnte wird zum Wunder, das Wunder wird zum Alltäglichen.
Page 213 - Willst du mein Weibchen sein, Errathen wirst du's wohl." Amrei: „Die Kirschenblust (Blüthe) ist weißer als der Schnee Und wann sie verblühet hat grüner als der Klee, Und wann sie verreiset hat schwärzer als die Kohl', Weil ich dein Neiblein bin, errathen kann ich's wohl.
Page 214 - Ei Jungfer ich kann ihr Nichts aufzurathen geben, Und ist es ihr wie mir So heirathen wir. „Ich bin ja keine Schnalle, Mein Herz thut manchen Schlag, Und eine schöne Nacht Hat auch der Hochzeitstag.
Page 20 - In dieser Mittheilung lag eine gewisse kindische Freude, ein Kinderstolz, der sich damit brüstet, etwas zu wissen, und doch war in der Seele dieses Kindes etwas aufgetaucht vom Bewußtsein jenes auf ewig abgeschnittenen Zusammenhangs mit dem Leben, das sich aufthut im Gedanken der Aelternlosigkeit.
Page 11 - Fremdes flossen ineinander. Sie legte ihre Hand auf das Haupt des Mädchens, das im Anblicke der weinenden Frau auch heftig zu weinen begann; es mochte fühlen, wie sich eine gute Seele ihm zuwendete, und eine dämmernde Ahnung, daß es wirklich seine Aeltern verloren, begann ihm klar zu werden. Wir machen bei dieser Stelle die schüchterne Bemerkung, daß sich die »realistische...
Page 207 - Mein eigen will sie sein, Keinem Andern mehr als mein, Und so leben wir in Freud und Leid Vis uns der Tod von einander scheidt.
Page 50 - Holzbirnenbaum, darfst aber nicht aufschauen, sonst fliegt er fort. Wie er so laut ruft, so unermüdlich! wie weit das tönt, wie weit man das hört! der kleine Vogel hat eine stärkere Stimme als ein Mensch. Setz dich auf den Baum, ahme ihn nach, man hört dich nicht so weit als den faustgroßen Vogel. Still, vielleicht ist es doch ein verzauberter Prinz und plötzlich fängt er an zu reden. Ja, gieb du mir nur Räthsel...

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