Johann Elias Schlegel als Trauerspieldichter, mit besonderer Berücksichtigung seines Verhältnisses zu GottschedDruck von Pöschel & Trepte, 1890 - 118 pages |
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Popular passages
Page 114 - Tat nur ist erdacht, dein Schimpf ist wahr genug. Dein Arm, der nur gehorcht, übt sich umsonst im Streiten ; Die Ehre, die dich flieht, die kennst du nur vom weiten. Du hast nicht das Gefühl, das sich in Helden regt, Kein Ruhm hat dich gereizt, kein Schimpf hat dich bewegt. Du machst dein feiles Blut zu andrer Eigentume, Du lebst zu deiner Schmach und nur zu fremdem Ruhme.
Page 81 - Music has charms to soothe a savage breast, To soften rocks, or bend a knotted oak. I've read that things inanimate have moved, And, as with living souls, have been informed, By magic numbers and persuasive sound.
Page 32 - Wir bemerkten mit Vergnügen, daß der Wohlselige den Grundlehren der poetischen Anführung, die er genossen, in allen Stücken, sowohl was die Gedanken als was die Schreibart und die Reinigkeit der Verse anbelangt, allezeit treu geblieben ist; er wird also unfehlbar bei der Nachwelt als ein großes Muster in allen diesen Stücken und als ein deutscher Schriftsteller des güldenen Zeitalters unserer Sprache und Poesie in Ansehen bleiben.
Page 65 - Väter? Ihr, die ihr Knechtschaft wünscht, und träge Werke thut! Wofern auf eurer Schaar das deutsche Volk beruht: So wohnt in Deutschland nicht die Hoheit großer Seelen, Von der die Barden oft, doch ach! umsonst erzählen? So sind die Deutschen nichts, als Knechte voller Trug, Nur zu der Bosheit kühn, und zum Gewinnste klug? So ist das deutsche Volk die schlechtste Last der Erde, Und unwerth, daß es noch ein Volk geheißen werde?
Page 58 - Alles, was unsere Schauspieler abgehalten haben kann, dieses Stück öfter auf die Bühne zu bringen, ist vielleicht die Entfernung der Sitten. Sieger, die eine Prinzessin zum Opfer verlangen und ein unschuldiges Kind mit kaltem Blute ermorden, sind in den Augen der Zuschauer, welche sich nicht in andere Zeiten versetzen können, abscheulich.15 Wenn Mendelssohn - den mythologischen Sotff wie einen historischen behandelnd - auf die zeitliche „Entfernung der Sitten...
Page 63 - Und der, wenn seine Brust vor Tugendeifer brennt, Nichts anders lieben kann, weil er nichts anders kennt: Wenn unsrer Thaten Lohn in ihren Folgen lieget, Wenn Tugend uns beglückt und durch sich selbst vergnüget; Was schadets, ob ein Mensch aus Einfalt Gutes thut? Wenn Einfalt glücklich macht, so ist sie auch ein Gut. Vergebens hast du uns Roms Gütigkeit gepriesen. Rom hat uns Uebels zwar, doch Gutes nicht erwiesen: Wer fodert, daß man uns das Recht auf römisch spricht?
Page 28 - Die allerfeinste Erfindung der Fabel und die allerschönste Ausführung der Charaktere ist vergeblich, wenn dadurch nur der Verstand und nicht zugleich das Herz eingenommen wird.
Page 91 - Was recht und billig ist ; sonst rührt mich nichts auf Erden ! Tyrannen helfen sich durch Schand und Laster auf; Doch wer die Tugend liebt, geht lieber gar darauf.
Page 58 - Charaktere sind, wie sie bei den Alten allezeit zu seyn pflegen, von vermischter Art; keiner so erhaben tugendhaft, daß er sein Elend nicht fühlen sollte, auch keiner so übertrieben lasterhaft, daß er mehr Abscheu als Unwillen verdiente...
Page 58 - Erfahrung bemerkte er, daß diejenigen Trauerspiele mehr intereßiren und stärker auf die Gemüther wirken, deren Stoff in der Geschichte des Volkes liegt, für welches man dichtet.