Interkulturelle Kommunikation am Beispiel der jungen Italiener im Ruhrgebiet

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GRIN Verlag, Aug 26, 2008 - Education - 69 pages
Diplomarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Sozialpädagogik / Sozialarbeit, Note: 2,4, Universität Duisburg-Essen, 32 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der frühere Botschafter der Republik Italien, Prof. Dr. Luigi Ferraris, hat in einer seiner zahlreichen Reden 1996 gesagt: „Italien und Deutschland: ein ewiges Problem des Geistes, des Herzens, der Vernunft, der Geschichte. Schwärmerei und Bewunderung, Reiselust und Neugier, Vergangenheit und Gegenwart vermengen sich jedes Mal, wenn die Beziehungen zwischen Italien und Deutschland, zwischen zwei Kulturräumen, die sich seit zweitausend Jahren gegenüber stehen, beschrieben werden: Oft Freunde, manchmal Feinde, fand zwischen beiden Ländern stets ein unaufhaltsamer Austausch von Gedanken, von Empfindlichkeiten und Taten statt“. Anhand der Belege der hierfür nachgeschlagenen spezifischen Literatur ist nur noch spezifizierend hinzuzufügen, dass die kulturellen Beziehungen zwischen Italien und Deutschland – bereits seit dem späten Mittelalter und der Renaissance selbstverständlich und nicht selten mit „romantischen Reminiszenzen“ ausgeschmückt – von der Auffassung getragen werden, dass eine Reise nach Italien von hohem erzieherischen Wert sein muss. Die Künstlerreise, die in den letzten Jahrzehnten des 17. Jh. als Kavalierstour bei den Reisemodellen zur Dominante wird, geht schon bei Goethe in die Bildungsreise über. Im 19. Jh. findet dann die sogenannte wissenschaftliche Reise ihren Schwerpunkt. Einer der bedeutendsten Vertreter dieser besonderen Reisetypologie ist mit Sicherheit Jacob Burckhardt. Im 20. Jahrhundert wird schließlich die wissenschaftliche Reise ihrerseits von einer anderen bis heute gültigen Konzeption der Reise allmählich abgelöst, die die Forscher als moderne Erholungs- und Sightseeingreise definieren. Die meisten mir bekannten Publikationen über Italien als „Reiseland“ spiegeln solche Gedanken wider und verstärken dabei Klischees, die mit der Wirklichkeit des heutigen Italien oder des in Deutschland lebenden Italieners kaum etwas zu tun haben: Die Migrationsströmungen der letzten fünfzig Jahre innerhalb Europa einerseits und die Internationalisierung des Berufslebens sowie die Globalisierung der Wirtschaft im heutigen Europa andererseits, die die soziale Struktur ganzer Regionen Italiens, insbesondere die Regionen Süditaliens geprägt haben, haben an die in Deutschland lebende italienische Community ganz neue Forderungen gestellt. Ihre Mitglieder mussten während der letzten 50 Jahre die komplexen Aufgaben bewältigen, die sich durch die Kooperation mit Menschen einer anderen Sprache und einer für sie fremden Kultur ergaben. [...]

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