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Seine Majestät und die Regentschaft treten hierauf, begleitet bis zur Vorhälle von dem Herrn Erzbischofe und der Geistlichkeit, aus der Kirche wieder aus, und begeben sich zu Fuß durch das von den Truppen gebils dete Spalier unter dem Vortritte der oben erwähnten Notabilitäten und des königl.Gefolges in das königl. Palais.

Die Herren Admirale der verbündeten drei Groß. mächte mit den Commandanten der unter ihrem Befehl stehenden Kriegsschiffe und die Herren Generale des königl. französischen Armeekorps sammt ihren Ståben find eingeladen worden, an den Feierlichkeiten des Tages Theil zu nehmen. Gleiche Einladung erging an das diplomatische Corps und an die zu Nauplia angestellten Confuln.

Während des Tages des feierlichen Einzugs haben die Forts von Nauplia die vereinigten Fahnen der drei verbündeten Großmächte, des Königreichs Bayern und des Königreichs Griechenland aufzustecken.

Am Abend werden zum Beschlusse der Tagesfeier ein und zwanzig Kanonen - Schüsse von den Forts der Stadt abgefeuert; die militärischen Musikchóre spielen um dieselbe Zeit auf dem Plage vor dem königl. Palais und auf dem Platanen- Plaze.

Um darauf folgenden Tage werden Se. Maj. über die Truppen Heerschau halten, und sodann, umgeben von der Regentschaft, die Notabilitåten des Civil- und Militair Standes aus den verschiedenen Theilen Grie chenlands, welche bei dem feierlichen Einzuge den Huldigungs-Eid geleistet, in Allerhöchftihrem Palais Sich einzeln vorstellen lassen.

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Die bei der Landung

Seiner Majestät des Königs Otto, der Regentschaft und Gefolge begangenen Feierlichkeiten, gehaltenen Reden zc.

Rede des Präsidentender provif. RegierungsCommission in griechischer Sprache:

„Unauslöschlich aus unserm Gedächtnisse und dem der nachfolgenden Geschlechter Hellas wird der heutige Tag bleis ben, an welchem Griechenland unter den Schuß des königl. Thrones gestellt wird, den die Griechen als den einzigen Anker ihrer Rettung betrachten. Ja, König, die viels jährige und leidenvolle Erfahrung hat uns gezeigt, daß der Thron der einzige Stützpunkt unserer politischen Existenz und die sicherste Bürgschaft unseres Nationalwohls ist. An diesem volkserrettenden Tage beeilt sich die Regierungs- Commission des Reiches, zu den Füßen Euerer Majestät die Gewalt niederzulegen, welche ihr provisorisch die Nation anvertraut hat. Treue Unterthanen in der Zukunft werden die Glieder der Regies rungs - Commission ihren Ruhm darein setzen, die Pflichten ihrer Unterwürfigkeit genau zu erfüllen."

Auf diese Anrede entgegnete Seine Majestät, in deutscher Sprache, wie folgt: ,,Der gegenwärtige Augenblick, Herren, da ich den Boden von Hillas bes trete, ist für mich der wichtigste meines Lebens! er wird auch der glücklichste seyn, wenn mit ihm, wie ich hoffe, durch göttlichen Beistand eine glückliche Zukunft für Hellas beginnt. Die Bereitwilligkeit und der Wille von meiner Seite find deutlich in der Proklamation ausgesprochen, welche

heute die Regentschaft in meinem Namen hat ergehen lassen. Ich habe mich losgetrennt von innigftgeliebten Eltern, von Brüdern, Geschwistern, von einem Volke voll ges treuer Hingebung und mehr denn Alles meinem Herzen nahe. Ich habe entsagt einem ruhigen und glücklichen Leben, um mein ganzes Leben der Erleichterung Griechens lands von schwerer Niederdrückung zu widmen. Mas ich von seinen Bewohnern und besonders von allen Notabilitäten fordere, ist, ehrenhafte und aufrich tige Mitwirkung von ihrer Seite zur Erreichung dieses Zieles, Einigkeit und Scheu vor Recht und Gesetz, und so werde ich volle Vergeltung genießen für das, was ich hingeopfert. Sie, Herren, haben Griez chenland unter schwierigen Umständen regiert, ich weiß diese ihre Schwierigkeiten und Verdienste zu schätzen, und verkünde ihnen meine Huld für die mir ausgedrüď, ten Gefühle."

Die von den Demogeronten der Stadt ges haltene Anrede.

An der vor dem Thore der Stadt aufgerichteten Triumphpforte hielten die Demogeronten der Stadt an Se. Maj. folgende Anrede: Majestát! die Bewohner der Stadt Nauplia, ftolz darauf, daß sie zuerst von allen Eueren Unterthanen des königl. Anblicks gewürdigt worden. kommen herbei, durch ihren Präfekten und die Demogeronten ihre unterthänigste Verehrung zu den Füßen des Thrones zu bezeigen, und ihre Gefühle der Treue, der Hingebung und des vollen Gehorsams auszudrücken. Ja, König! die Gegenwart Euerer Majestät, die sie unaufhörlich von der göttlichen Vorsehung ers flehten, ist das Ende der langen Unglücksfålle, welche das Land heimgesucht, und verspricht für die Zukunft

glückliche Lage, welche den Glanz des Thrones mehr noch erhöht. Gleich hochschäßend die großen Güter, welche diese Euere so heißersehnte Gegenwart Griechenland bereitet, durch Verbindung desselben mit der großen Familie der europäischen Welt, senden sie zu dem Höchften heiße Gebete empor, für die langjährige Erhaltung Euerer Majestát, worauf das ganze Glück des Reiches' fich stüßet."

Die Rede des Herrn Erzbischofs von Corinth. ,,Gesegnet, der da kommt im Namen des Großmächtigster! die

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Herrn, ein König Israels. Geistlichkeit des Königreiches Griechenland und insbe= sondere der Clerus dieser Stadt mit den hicher gekom= menen Oberpriestern, meinen Mitbrüdern in Christo, sprechen zu Euerer Majestät durch meinen Mund ihre Freude aus, daß sie sind gewürdiget worden, den Höchften zu preisen heute in diesem Heiligthume, ob der glücklichen Ankunft Euerer Majestät des Königs von Hellas in diesem eben erstehenden Königreiche, und alle beten zu dem Himmel für Euere Majeståt um vieljähriges Leben, friedfertige Regierung und ungeschmälerte Wohlfahrt."

Auf diese Anrede erwiederte Seine Majestät in deutscher Sprache: Die Gefühle, Herr Metropolit, die Du mir ausgedrückt, find für mich überaus erfreulich. Ich bin innerlich überzeugt, daß weder das Glück des Reiches, noch das Wohl des einzelnen Bür gers ohne wahre Frömmigkeit beftehen kann. Die griez chische Kirche kann gewiß seyn, daß sie unter jeglichen Verhältnissen sich meines vollen Schußes zu erfreuen habe. Du, Herr Metropolite, und der übrige Clerus in

heute die Regentschaft in meinem Namen hat ergehen lassen. Ich habe mich losgetrennt von innigftgeliebten Eltern, von Brüdern, Geschwistern, von einem Völke voll ges treuer Hingebung und mehr denn Alles meinem Herzen nahe. Ich habe entsagt einem ruhigen und glücklichen Leben, um mein ganzes Leben der Erleichterung Griechens lands von schwerer Niederdrückung zu widmen. Was ich von seinen Bewohnern und besonders von allen Notabilitäten fordere, ist, ehrenhafte und aufrichtige Mitwirkung von ihrer Seite zur Erreichung dieses Zieles, Einigkeit und Scheu vor Recht und Gefeß, und so werde ich volle Vergeltung genießen für das, was ich hingeopfert. Sie, Herren, haben Griez chenland unter schwierigen Umständen regiert, ich weiß diese ihre Schwierigkeiten und Verdienste zu schäßen, und verkünde ihnen meine Huld für die mir ausgedrúď, ten Gefühle."

Die von den Demogeronten der Stadt ges haltene Anrede.

An der vor dem Thore der Stadt aufgerichteten Triumphpforte hielten die Demogeronten der Stadt an Se. Maj. folgende Anrede: „Majestät! die Bewohner der Stadt Nauplia, stolz darauf, daß sie zuerst von allen Eueren Unterthanen des königl. Anblicks gewürdigt worden. kommen herbei, durch ihren Präfekten und die Demogeronten ihre unterthänigste Verehrung zu den Füßen des Thrones zu bezeigen, und ihre Gefühle der Treue, der Hingebung und des vollen Gehorsams auszudrücken. Ja, König! die Gegenwart Euerer Majestät, die sie unaufhörlich von der göttlichen Vorsehung ers flehten, ist das Ende der langen Unglücksfälle, welche das Land heimgesucht, und verspricht für die Zukunft

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