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Erster Abs ch u i t t.

Kaiser Ferdinand II.

Zeitraum von 1619 1637.

Inhalt.

Lage der östreichischen Länder bey Ferdinands II. Regierungsantritt. Feldzug gegen die böhmischen Rebellen 1619. Diese dringen im Junius vor Wien. Erwählung Ferdinands zum römischen Kaiser, am 28. August 1619. Die Böh men erheben den Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz zu ihrem Könige. Einfall des Fürsten Siebenbürgens, Bethlen Gabor, nach Ungern und Destreich. Die Böhmen erscheinen im October zum zweyten Mahle vor Wien. Ferdinands Bündniß mit Bayern, am 8. Detober 1619. Vergleich zwischen der katholischen Ligue und der protestantischen Union, zu Ulm am 3. Julius 1620. Der Feld: jug 1620 in Oestreich, Mähren und Böhmen. Sieg der Kaiserlichen über die Rebellen auf dem weißen Berge bey Prag, am 8. November. Böhmen, Mähren, Schlesien und die Laufißen unterwerfen sich dem Kaiser.

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Auflösung der protestantischen Union, àm 14. May 1621. Krieg des Kaisers gegen Bethlen Gabor 16201621. Friedensschluß zu Nik o ls burg am 31. December

1621.

Kriegsthaten der Anhänger Friedrichs von der Pfalz: des Grafen Ernst von Mannsfeld, des Markgrafen Georg Friedrich von Baden- Durlach, und des Herzogs Christian von Braunschweig, in den Jahren 1621 — 1622. Fürstentag zu Negensburg 1623. Erhebung des Herzogs von Bäyern zum Kurfürsten. -- Fernere Unternehmungen der Anhänger Fric

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drichs von der Pfalz 1622 — 1625. Begebenheiten in II ngern. Reichstag zu Dedenburg im Sommer 1622. Bethlen Gabor beginnt den Krieg aufs Neue r623. Friedensschluß mit demselben zu Wien am 4. Aprill 1624. Friede mit den Türken zu Gyarmath im Frühjahre 1625. Bemühungen König Jacobs I. von England für Friedrich von der Pfalz 1624 -1625. Kriegerische Begebenheiten im Valtelin und in

Graubündten 1620-1626.

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Verhältnisse Gustav Adolphs, Königs von Schweden, und Christians IV., Königs von Dänemark, zu den deuts schen Protestanten. Bündniß zwischen England, Holland und Dänemark im Haag am 9. December 1625 gegen den Kaiser und die Katholiken. Tillys Feldzug in Nieder-Sachsen 1625. Albrecht von Wallenstein errichtet ein Heer für den Kaifer. Feldzug 1626 in Nord- Deutschland. Bethlen Gabor beginnt die Feindseligkeiten nochmahls. Die Ungern krönen den Erzherzog Ferdinand am 28. December 1626 zum künftigen Könige. Krieg gegen Bethlen Gabov und die Türken. Friedensschluß mit Bethlen am 28. December 1626 zu Leutschau, mit den Türken im Septem

ber 1627 bey Szöny.

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Tillys Sieg bey Lutter am Barenberge über die Dánen am 27. August 1626. Feldzug 1627 in Nord - Deutsch= land. Kurfürstentag zu Mühlhausen im October. Ueber tragung der Ober-, und der Rhein-Pfalz am rechten Ufer, auf Bayern. Feldzug 1628 in Nord - Deutschland. Friede zu Lübeck mit Dänemark, am 12. May 1629.

Das kaiserliche Nestitutions - Edict vom 6. März 1629. Der Mantuanische Krieg 1628 — 1630. Kurfürtentag zu Regensburg im Sommer 1650. Wallensteins Entlassung vom Heeresbefehl. —

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Gustav Adolphs von Schweden Krieg gegen den Kaiser und die katholischen Deutschen. Die Feldzüge 1630 und 1631. Gustavs Bündnisse mit Frankreich, und mit mehreren protestantischen deutschen Fürsten und Ständen. Tilly erobert Magdeburg am 20. May 1631. Die Schlacht bey Breitenfeld am 7. September. Einfall der Sachsen nach Böh men. Wallenstein wird zum zweyten Mahle mit der Er

richtung eines Paiserlichen Heeres beauftraget. - Feldzug 1632.
Wallenstein treibt die Sachsen aus Böhmen. Deren Einfall nach
Schlesien. Die Schlacht bey Lüßen am 6. November.
Gustav Adolphs Tod.

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Feldzug 1633. Neue Verbindung der deutschen Protestanten mit Schweden und Frankreich, zu Heilbronn am 13. Aprill. Operationen der Schweden und Sachsen in Schlesien. Wallensteins Sieg über die Schweden bey Steinau am 18. October Dessen fernere Unthätigkeit, Anstalten zur Empörung,

bruar 1634.

und Tod zu Eger am 24. Fe

Feldzug 1634. Die Sachsen und Schweden fallen nach Schlesien und Böhmen ein. König Ferdinands Sieg bey Nördlingen am 6. September. Der Schweden und der deutschen Protestanten Offensiv - Bündniß mit Frankreich zu Paris am 1. November, und zu Worms am 18. Decem ber. Feldzug 1655. Die Kaiserlichen erobern den Hauptwaffenplatz der Franzosen in Deutschland, Philippsburg, am 14. Januar. Abschluß des Friedens zwischen dem Kais fer und Sachsen, zu Prag am 30. May. Beytritt verschiedener deutscher Fürsten zu demselben. Frankreichs Unternehmungen gegen den Kaiser und Spanien in den Niederlanden, in den deutschen Nheinländern, im Valtelin, und in der Lombardie. Feldzug 1636 in der Franche-Comté und Bourgogne, in den Niederlanden, in Italien, und in NordDeutschland.

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Ereignisse in Ungern und Siebenbürgen in den Jah ren 1630 — 1656. Georg Rakoßy wird 1631 Fürst von Siebenbürgen. Deffen Krieg gegen den Kaiser. Friedensschluß zu Eperies am 28. September 1633. Gränz - Fehden mit den Türken.

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König Ferdinand wird 1636 am 22. December in Regensburg zum römischen Könige erwählet. Tod des Kaisers Ferdinand II. zu Wien am 15. Februar 1637.

Der

Der König Ferdinand von Ungern und Böhmen, und Beherrscher der sämmtlichen deutschen Länder des Hauses Habsburg, trat die Regierung unter sehr bedenklichen Umstän

den an. Von Böhmen besäß er nur noch die Stadt Budweis. Thurn bedrohte die Hauptstadt Wien mit einem Angriffe. Die Schlesier und Lausitzer hatten sich bereits 1618 den böhmischen. Rebellen angeschlossen, und von den Mährern war ein gleicher Abfall zu erwarten. Die evangelischen Stände in Ober-, Unter- und Inner-Oestreich machten Abhülfe ihrer Beschwerden, und Entlassung der Kriegsvölker, zur Bedingung der Huldigung. Mit den Ungern standen die Böhmen bereits in Unterhandlungen um Beystand. Der Fürst von Siebenbürgen, Bethlen Gabor, war in Bereitschaft zu einem Einfalle nach Ungern. Der König Ferdinand fand das Heer in geringer Zahl und schlechtem Zustande, und die Finanzen in solcher Verwirrung, daß an eine Vermehrung der Streitkräfte nicht zu denken war. Alle Protestanten in Deutschland waren dem Könige abgeneigt, weil er schon früher in der Steyermark die lutherische Lehre unterdrückt, und stets den Jesuiten, die ihn erzogen, eine besondere Anhänglichkeit bewiesen hatte. Die Unirten hatten bereits im vorigen Jahre sich mit Ferdinands Feinden heimlich verbunden, und es war nicht zu zweifeln, daß sie jezt, wo die Erledigung des deutschen Reiches eine schnelle Entscheidung forderte, sich offen gegen ihn erklären würden. Der Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz war mit der Tochter Elisabeth des Königs Jacob I. von England vermählet. Wahrscheinlich hatten also der Kurfürst, und seine Partey der Unirten, von diesem Könige Unterstützung zu hoffen. Die ein- » zige Hülfe, auf welche Ferdinand einige Rechnung machen. durfte, war die von Philipp III., König in Spanien. Dagegen mußte man befürchten, daß Frankreich, seiner alten Politik getreu, die gefahrvolle Lage des östreichischen Hauses benüBen werde, um sich den Feinden anzuschließen, und an dessen Untergange zu arbeiten; es mochte nun die Spanier in den Niederlanden und an den Pyrenäen beschäftigen, oder den deutschen Aufrührern unmittelbar gegen Oestreich Beystand leisten.

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