Page images
PDF
EPUB

se Abweichungen man auch dabei oftmals übersehen muß.

[ocr errors]

Aus dieser lächerlichen Vereinigung sol cher Wesen, die nur obenhin in einigen Aehnlichkeiten sich einander gleichen, aber durch desto stärkere Züge der Unähnlichkeit von einander abweichen, kann freilich nichts anders, als eine chaotische Verwirrung und eine Menge desto beträchtlicherer Widersprü che entstehen, je mehr man einzelne beson dere Umstände in der Geschichte eines jeden erzählet. Fast alle dergleichen Umstände scheinen einander auf die lächerlichste Art zu widersprechen, sobald man sich bemühet, fie auf eine besondre Gattung oder sogar auf ein einzelnes Geschlecht anzuwenden. Wir haben von dergleichen Ungereimtheiten in ben vorhergehenden Artikeln hinlängliche Beispiele gesehen und es ist sehr wahrscheinfich, daß wir in diesem Artikel von dem Rebhühnern wohl nicht eben die lehte Gelegenheit, uns darüber zu beklagen, finden werden.

Ich lege bei allem, was ich von den Rebhühnern zu sagen habe, das graue Rebhuhn, als die erste und bekannteste Gat tung, jum Grunde; weil es aus dieser Ur

sache

sache am gefchicktesten ist, einen Gegenstand der Vergleichung abzugeben, um von allen Vögeln, die man gern zu Rebhühnern machen möchte, aus dieser Vergleichung desto richtiger urtheilen zu können. Ich erkenne nur dreierlei beständige Arten und eine Ab. ånderung für wirkliche Rebhühner.

Zu den beständigen Arten gehören:

1) Unser gemeines graues Rebhuhn 1) mit Briffons grauweißlicher Abånderung dieser Gattung. 2)

2) Das Damaszener Rebhun; nicht aber das Bellonische, 3) welches unter die Haselhüner gehöret; sondern das Aldrovandische, 4) das noch kleiner, als unser graues Rebhuhn, und vielleicht eben das kleine Streichrebhuhn, ist, 5) welches die französischen Jäger sehr wohl kennen.

[ocr errors]
[blocks in formation]

1) S. illuminirte Platten in Fol. Nro. 27.

2) Briffon. Ornith. Tom. I. p. 223.

3). Belon. Nat, des Oifeaux. p. 258. 4) Aldrov. Ornith. Tom. I. p. 143.

5) Perdrix de Paffage.

3) Das Bergrebhuhn, (Perdrix de mon

tagne,) das wir auf der 136sten illuminirten Platte haben abbilden lass sen und welches eine Mittelgattung zwischen den grauen und rothen Rebhünern auszumachen scheinet.

Zur zweiten Rebhünergattung rechne ich die rothe Art, wovon ich wieder zwo be-ftändige, in Frankreich häufig vorkommende Arten, eine Abänderung und zwo fremde Raßen aunehme.

Die zwo beständigen Landesarten von rothen Rebhänern sind :

1) Daß auf der 150ften illum. Platte (oder das rothe Europäische.)

2) Das Griechische rothe Rebhuhn der 231sten Platte. (La Bartavelle.)

Als die zwo fremden Gattungen betrachte ich:

1) Das rothe Rebhuhn aus der Barba. rei. S. Edwards ofte. Platte.

2. Das Felsenrebhuhn, das an den Ufern von Gambra lebet.

Weil aber das Gefieder des rothen Reb, huhns eben so, wie das gemeine graue, leicht etwas von der weißen Farbe annimmt; so entsteht auch in dieser Gattung bisweis Len eine Abånderung, welche der Abånderung des grauen Rebhuhns vollkommen gleichet.

Uibrigens glaube ich, von diesem Geschlecht mit Grund unterschiedene Gattungen, welche man fälschlich dahin gerechnet, ausschließen zu müssen, als:

1) Den Frankolin, der auf der 147sten und 148ften illuminirten Tafel abgebildet worden, und welchen wir vom Rebhuhngeschlecht hauptsächlich darum trennen, weil er sich so wohl der ganzen Form nach, als auch in einigen. besondern Charaktern, als in den Sporen u. s. w. merklich auszeichnet.

2) Den Vogel, welchen Brisson das sez negalische Rebhuhn nennet und ihn zu seiner achten Art von Rebhünern

machet. 6) Dieser Vogel, der auch unter eben diesem Namen abgebildet worden, scheint uns vielmehr Aehn lichkeit mit unsern Frankolinen, als mit den Rebhühnern zu haben. Weil es auch außerdem eine ganz eigne Gata tung ist, mit zweenen Sporen an jedem Suffe; so haben wir ihm in der Folge die Benennung des Doppelsporn (Bis-Ergot) ertheilet.

3) Das rothe afrikanische Rebhuhn der 180ften illuminirten Platte.

4) Die dritte frembe Gattung, die Brifz son unter dem Namen des großen brafilischen Rebhuhns beschreibet, 7) nad für den markgravischen Macucagua halt, 8) weil er ihm die Beschreibung abgeborgt. Er verwechselt ihn aber fälschlich mit dem auf der 169fter illuminirten Tafel unter dem Namen: Aga

6) S. Briff. Ornith. 4to Tom. I. p. 23r.

7) S. Briff. Ornithol. 4to. Tom. I. p. 227 Efp. V.

8) Marcgr. Hift. Av. Braf. p. 213. Ift Prophia crepitans. Linn. 263.

« PreviousContinue »